Mariabuchen

 
 Geschichte und Hintergrund, volkskundliche Darstellung

 

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Ansehnliche Weihegaben

Die Fuldaer Wallfahrer haben sich durch ansehnliche Weihegaben an der Ausschmückung des Wallfahrtsortes beteiligt. So spendeten sie 1912, also im 21. Jahr ihrer Pilgergemeinschaft, die Pietà von Arthur Schlegelmünch für den Marienbrunnen im unteren Teil des Kirchplatzes und 1916 wurde der Freialtar am Fuße der Bergtreppe neu gestaltet mit einer Weihegabe aus Fulda.
Heinz Schiestl, der zusammen mit seinem Vater Matthäus und seinen Brüdern Matthäus d. J. und Rudolf Schiestl seit den achtziger Jahren in und für die Wallfahrtskirche arbeitete, hatte anläßlich seiner Hochzeit 1908 in Dorfprozelten der dortigen Pfarrkirche St. Vitus einen Altar gestiftet, der die Heilige Familie vor der Mauer einer fränkischen Stadt gruppierte (vgl. Der Spessart 1/2001. Titelbild). Für Maria Buchen schuf er dann 1916 die Gruppe ein zweites Mal mit nur geringen Abweichungen, die in der Hauptsache den Hintergrund betrafen, vor dem die Gruppe platziert war. Der Schiestl-Altar wurde 1964/65 bei der Umgestaltung des Kirchenumgriffes anlässlich der Fertigstellung des Neubaus der Pilgerwirtschaft "Waldrast" entfernt und an seine Stelle die barocke Kreuzigungsgruppe gesetzt, die bis dahin vor der Klosterpforte stand. Die Schiestlgruppe kam in eine Remise im Klosterhof, wo sie der Autor antraf bei einer Inventarisierung der nur noch spärlich vorhandenen Votiv- und Weihegaben des Wallfahrtsortes im Rahmen einer volkskundlichen Seminararbeit an der Universität Würzburg. In den folgenden Jahren hat Leo Stock, der inzwischen verstorbene Neffe des Heinz Schiestl, die Gruppe von Grund auf restauriert. Heute hängt sie im Spessartmuseum in Lohr am Main. Verloren gegangen ist die städtebauliche Kulisse der Arbeit, die das Dorfprozeltener Werk so meisterhaft gruppiert und die - wenn auch in anderer Umgebung - auch dem Buchener Werk Rahmen und Atmosphäre bot.

 

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