Mariabuchen

 
 Geschichte und Hintergrund, volkskundliche Darstellung

 

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Buchen-Wallfahrt in der Echter-Zeit

Wir sind zeitlich wenige Jahre vor der ersten Veröffentlichung der Wallfahrtslegende durch Valentin Leucht (1591) und Echters Kirchbauprogramm für die Erneuerung des Glaubens in seiner Diözese stand noch am Anfang. Vom Neu- oder Erweiterungsbau der Buchener Kapelle war zu diesem Zeitpunkt gewiss noch keine Rede. In Lohr schien die alte Lehre für alle Zeit überwunden und die neue Religion trotz altgläubiger Landesherrschaft fest etabliert. Bei diesem konfessionellen Entwicklungsstand konnte der Wallfahrtsort in der Region keine besondere Bedeutung besitzen und wir haben auch keine anderen Nachrichten. Vielmehr können wir davon ausgehen, dass die systematische Verbreitung der Buchener Wallfahrtslegende in mehreren Auflagen und Konstellationen durch den seit 1588 im Stift St. Bartholomäus in Frankfurt am Main als Prediger und Seelsorger wirkenden kaiserlichen Bücherkommissar Valentin Leucht so etwas wie der Beginn einer PR-Offensive für die Wiederbelebung der Buchenwallfahrt gewesen ist. Seine Legendeneditionen waren erfolgreiche "Beispielsammlungen " und Handreichungen für die Prediger, die der kaiserliche Bücherzensor auf der Frankfurter Buchmesse anbot und absetzte. Aus heutiger Sicht ist die Wiederbelebung des Kultortes Maria Buchen ein Teil seines Erfolgs. Aber es dauerte zwei Jahrzehnte, bis die von Leucht angestoßene Berichtsoffensive in seinen verschiedenen Predigtbüchern auch am Ort Wirkung zeigte.

 

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