Mariabuchen
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Rundbrief 2004

Wallfahrtswerk Mariabuchen e.V.
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P. Adalbert
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eckeecke

Im Geiste des heiligen Franziskus
den Neuanfang gewagt.

Ich möchte Ihnen kurz von der franziskanischen Geschichte und Tradition erzählen. Es wäre nicht verkehrt, wenn wir unseren Blick auf die weite Geschichte werfen, denn viele fragen: Wer sind eigentlich die Minoriten, was ist der Ursprung?

Im Jahre 1204, vielleicht 1205 ging Johannes Bernardone (Franz von Assisi) am zerfallenen Kirchlein San Damiano vorbei. Er trat ein, kniete nieder, betete und schaute dabei das große Kreuz an. Er hörte eine geheimnisvolle, innere Stimme: Die Kirche müsse vor dem Zerfallen gerettet werden! Er solle sich darum kümmern! Diese Stimme, die er schon oft hörte, verwandelte ihn. Weil es die Stimme will, wird er nun, die teilweise zerstörten, umliegenden Kirchen und Kapellen renovieren. Später wird Franziskus die Vordergründigkeit erkennen, mit der er den Auftrag des Gekreuzigten verstanden hat. Eigentlich soll er nämlich mit lebendigen Steinen eine lebendige Kirche bauen. Eine Gemeinschaft für Gott, dessen Freude es ist, bei den von der Welt Verworfenen und Geringen zu sein. Mit den anderen Menschen soll er Glaube, Hoffnung und Liebe teilen. Nun liegt sein ganzes Leben vor ihm, gleichsam in einem Augenblick zusammengepresst, in eine ihn selbst und später viele Menschen faszinierende Lebensform. Sein Leben hat seinen Sinn gefunden. Was von nun an in seinem Leben geschieht, ist die Verwirklichung des Evangeliums.

Franziskus konnte nicht erahnen, das im Laufe der Zeit, viele Menschen ihm nachfolgen werden und das Evangelium zum Ideal ihres Lebens machen werden. In der Geschichte haben sich die Brüder in drei verschiedene und autonome Gruppen geteilt. Die Bewegung im 14. Jahrhundert verstand sich als Reaktion auf den geistigen Verlust des Ordens. Einige Brüder wollten zum Ursprung, zur Tradition zurückkehren, was 1517 zu einer ersten Teilung führte. Diese sogenannte OBSERVANTENBEWEGUNG war auch nie eine Einheit. Es waren verschiedene spirituelle Bewegungen und Gruppen, die sich später 1897 geeinigt haben. Das sind nun die Franziskaner. Anders die Kapuziner die 1525, also kurz nach der Teilung die Autonomie erhielten. Die Brüder, Nachfolger des heiligen Franz von Assisi, sind heute als drei Zweige eines Baumes im Dienste der Kirche zu sehen: FRANZISKANER, KAPUZINER UND MINORITEN („schwarze Franziskaner“). Die Nachfolger des Franziskus bilden heute weltweit die größte Ordengemeinschaft der Welt. So weit zur Geschichte.

Wie stellt sich die Situation heute dar?
Wie Sie alle schon wissen, haben im Oktober 2002 die Kapuziner aufgrund der Personalsorgen Mariabuchen nach 276 Jahren verlassen und die Minoriten aus der Warschauer Provinz die Seelsorge übernommen. Es war sicher eine Wende in der Geschichte des Wallfahrtsortes. Nicht wenige haben sich gefragt: wie soll es weitergehen? Wie werden die Neuen sein? Wie geht es weiter?

Nun ist es mittlerweile über ein Jahr her. Man kann wohl sagen, wir haben uns gut eingelebt. Es gab zwei wichtige Ereignisse in unserer neuen Klostergemeinschaft. Am 28. Dezember 2002 wurde offiziell - mit der Zustimmung des Bischofs von Würzburg und unseres Generaloberen – ein Kloster der Minoriten errichtet. Weil bei den Minoriten ein Brauch ist, dass jedes Kloster einen besonderen Fürsprecher und Patron hat, haben wir uns geeinigt und den heiligen Kapuziner-Pater Pio gewählt. Das zweite geschah am 11. Mai 2003. An dem Sonntag waren bei uns der polnische Provinzial mit seinen Mitarbeitern, der deutsche Provinzial und Vertreter der Diözese zu Gast. Damals wurde offiziell und feierlich das Gründungsdokument von 28.12.2002 vorgestellt und verlesen. Man wollte also nicht – wie einige gefürchtet oder getratscht haben – Mariabuchen nach Polen verlegen. Mit diesen feierlichen Ereignissen haben sich die Minoriten nur verpflichtet, die Seelsorge in Mariabuchen weiter zu führen. Die Minoriten tragen jetzt die Sorge um eventuellen Nachwuchs für den Wallfahrtsort, damit es weitergeht, und Mariabuchen auch den kommenden Generationen erhalten bleibt.

Für uns, relativ junge Ordensleute, ist es sicherlich nicht ganz leicht im Ausland zu arbeiten. Es ist ein Versuch, die richtige Mischung zu finden: einerseits die Mentalität, die Bräuche der Menschen hier zu achten und zu respektieren, andererseits die franziskanische Identität zu pflegen. In unserer Präsenz und Arbeit haben wir einige Schwerpunkte, die unser Leben in der Ordensgemeinschaft erleichtern. Es ist sozusagen ein Lebensprogramm. Die wichtigsten Punkte sind: Nach dem Evangelium leben, den Menschen zu dienen und Harmonie und Frieden zu stiften. Das versuchen wir – mal besser, mal schlechter zu verwirklichen.

Eine wichtige Kraftquelle ist für eine Gemeinschaft das gemeinsame Gebet und Meditation. Es ist für das geistige Leben ganz wichtig im Gebet, in der Stille des Herzens, die innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Ein wichtiges Hilfsmittel ist in diesem Fall die Klausur. Damit möchten wir uns natürlich nicht verschanzen, sondern unser Privates, unsere interne Angelegenheiten einigermaßen schützen. Schließlich ist das unser Haus, in dem wir nun leben.
Einer der Mitbrüder aus Deutschland sagte einmal: „Die Brüder sollen sich in einem Kloster wie zu Hause, bei den Eltern fühlen. Sie sollen sich sogar besser fühlen als zu Hause!“ Ein weises Wort eines erfahrenen Mitbruders. Das zu verwirklichen ist auch unsere Aufgabe hier in Mariabuchen. Wenn das mehr oder weniger in einer Gemeinschaft gelingt, dann sieht man nicht verbitterte, traurige Gesichter der Ordensmänner, sondern strahlende Freude, die den Dienst an die Menschen unheimlich erleichtert. Ganz im Sinne des heiligen Franz von Assisi.

Pater Jacek

Konzerte in Mariabuchen 2004:
01.05. Russisch-orthodoxe Marienlieder (a capella ) und Gesänge der Osterzeit
Kirchen-Männerchor Sretenie, Moskau - Leitung: Sergii Pilgouk
06.06. Werke der klassischen Kirchenmusik Ensemble Collage, St. Petersburg (2 Akkordeon und Kontrabass)
18.07. Chorkonzert - Sängerbund Sendelbach und Männerchor Steinfeld
05.12. Adventliches Mariensingen - Wombacher Saitenmusik u. a.
Konzertbeginn jeweils 17.00 Uhr

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Letzte Aktualisierung 15.03.2004
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