Mariabuchen

 
 Geschichte und Hintergrund, volkskundliche Darstellung

 

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Bauentwicklung am Ort

Im 17. Jahrhundert entstanden auch die Nebengebäude zur Kirche, in denen das Personal wohnte, das zum Aufrechterhalten des täglichen Wallfahrtsbetriebes inzwischen erforderlich geworden war, nämlich der Messner und der Jäger. Die Entscheidung für den Bau der heutigen Wallfahrtskirche fiel im Episkopat von Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg (1684-1698). Als er am 19. Januar 1699 im Würzburger Dom begraben wurde, da hielt der Jesuit P. Friedrich Neubeck auf der Domkanzel den Nachruf auf den 53-jährigen Verstorbenen und nannte dabei auch die vielen Wallfahrtsorte, die seine persönliche Förderung erfahren hatten. Für die in seiner Amtszeit von 1692 bis 1701 neu erbaute Wallfahrtskirche Maria Buchen hatte nach Neubeck Fürstbischof Johann Gottfried den neuen Hochaltar persönlich gestiftet. Er galt als besonders frommer Prozessions- und Bruderschaftsförderer und -teilnehmer. "Mit auferbaulichem Beispiel" hat er bei Prozessionen teils das Sakrament getragen, teils hat er es mit dem Rosenkranz in der Hand begleitet36. Den Abschluss des von ihm veranlassten Kirchenbaus in Maria Buchen hat Johann Gottfried nicht mehr erlebt. Über die Frage, ob der von ihm versprochene Hochaltar auch wirklich von ihm bezahlt worden ist, gibt es unteschiedliche Auffassungen. Ich denke, wenn beim Staatsakt anlässlich seiner Beisetzung im Würzburger Dom das so behauptet worden ist, dann wird es auch so gewesen sein. Die neue Wallfahrtskirche wurde unter seinem Nachfolger Johann Philipp von Greiffenclau (1699-1719) durch Weihbischof Stephan Weinberger vor 300 Jahren am 29. Mai 1701 festllich eingeweiht. Auch über Greiffenclau wird berichtet, dass er den Frömmigkeitsübungen der Marianischen Sodalität auf das Innigste verbunden gewesen sei und an vielen Prozessionen entweder als Liturg oder Teilnehmer und Beter mitgewirkt habe.

 

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