Ein frommer Schäfer hatte neben dem Weg von Lohr nach Karlstadt,
knapp bei der Gemarkungsgrenze zu Steinbach einen Platz gefunden,
der es ihm sehr angetan hatte. Im Schatten der Buche und in der
Abgeschiedenheit des Waldes fühlte er sich seinem Schöpfer
besonders nahe. Er schnitzte ein kleines Bild der schmerzhaften
Mutter Gottes mit dem toten Heiland auf dem Schoß und stellte es
in die Asthöhle einer alten Buche, wo es im Lauf der Jahre langsam
einwuchs.

Der Hirte hatte sich ein kleines Waldheiligtum
geschaffen, das den Bewohnern der umliegenden Dörfer und
den Passanten nicht verborgen blieb. Man erzählte sich von dem
wundersamen Bild und viele Menschen aus nah und fern seien
hoffnungsvoll zur "Buche" gekommen, wie der Wallfahrtsort noch
heute bei den Einheimischen genannt wird.
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