Mariabuchen

 
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Abschiedsrede Gottes

Mein liebes Kind,

gerne würde ich dich in dem von mir für dich geschaffenen Paradies verweilen lassen, aber ich sehe es: Du möchtest frei sein, du möchtest groß sein, erwachsen werden, du möchtest nichts vorgeschrieben bekommen, du möchtest sein wie ich.
Deshalb auch hast du gegen mich rebelliert, hast von dem dir verbotenen Baum gegessen. Mein Liebes, gerne hätte ich dir die Folgen erspart. Denn ich liebe dich. Gerne hätte ich dir die Folgen erspart. Die Folgen der Erkenntnis von Gut und Böse sind Schwerstarbeit und ich hätte dich so gerne in meinem Paradies bei mir behalten. Denn ich liebe dich.
Ich weiß aber, dass ich dich jetzt nicht halten darf. Du musst gehen, du musst nun mir nachfolgen, nachfolgen mit allen Konsequenzen. Mein Garten Eden ist dir zu klein und eng geworden. Du kannst nun gut und böse erkennen, du weißt nun, dass es auch Böses gibt Und du musst nun den richtigen Umgang mit Gut und Böse lernen. Jetzt kann ich es dir nicht mehr ersparen, obwohl ich es dir so gerne erspart hätte, obwohl ich dich, mein geliebtes Kind, so gerne auf Rosen gebettet hätte. Du musst gehen. Denn du weißt, was gut und böse ist. Und wer das weiß, der steht in der Verantwortung, wer das weiß, der hat darauf eine Antwort zu geben, der hat das Böse durch Liebe in Gutes zu verwandeln. Ich hätte so gerne alles für dich erledigt, aber es kann nicht sein. Denn als mein Ebenbild habe ich dich geschaffen und so möchtest du ganz sein wie ich.
Weißt du, mein Kleines, so schwer es mir fällt, dich aus meinem Garten zu treiben, so bin ich doch auch stolz. Denn was Schöneres kann es für einen Vater geben als dass seine Kinder in seine Fußstapfen treten wollen? Dennoch entlasse ich dich nur schweren Herzens, denn ich weiß, dass du einen langen Weg vor dir hast, ehe du vollkommen eins mit mir werden wirst. Deshalb tut es mir unendlich weh. Ich weiß um die damit verbundenen Anstrengungen und ich weiß, dass du noch viele Male scheitern wirst, ehe du vollkommen eins mit mir sein wirst. Und ich weiß schon jetzt, dass es mir das Herz fast zerreißen wird, wenn ich dich deinen Weg gehen sehe und sehe, dass du einen sehr beschwerlichen Weg wählst und dir nur zurufen kann, einen anderen Weg zu gehen, weil ich dich nicht in deiner Freiheit beschneiden möchte. Du wirst schwer arbeiten müssen und du wirst vielleicht sogar die Stunde verfluchen, als ich dich in die Welt gesetzt habe. Du wirst dich verlassen fühlen und du wirst nach mir schreien und mir vorwerfen, dass ich dich verlassen habe. Du wirst 6 lange göttliche Tage arbeiten müssen, ehe du am letzten 7.Tag deines Lebensabends dein Werk vollendet haben wirst.
Derweil, mein liebes Kind, möchte ich dir noch einmal versichern, dass ich dich liebe, dass ich bei dir sein werde, dass meine Türe für dich immer offen steht, dass du mich immer um Rat bitten kannst, dass ich dir immer zuhören und Rat geben werde, aber....
mein Kind, du musst deinen Weg selbst gehen, ich kann ihn nicht für dich gehen, ich kann dich ein Stück des Weges tragen, wenn der Weg allzu steil und steinig wird. Darauf darfst du vertrauen, dass ich das tun werde. Denn ich liebe dich und nie werde ich dich verlassen. Ich bin mit meinem heiligen Liebesgeist bei dir, dessen darfst du dir gewiss sein.
Du, mein geliebtes Kind, ich habe dich geschaffen und ich habe gesehen, dass ich dich gut erschaffen habe. Du hast meinen Lebensgeist in dir. Vergiss das nicht. Schöpfe aus diesem Geist und es wird dir gelingen, was du dir vorgenommen hast. Du wirst vollkommen eins mit mir werden. Es wird dir gelingen, es wird dir gelingen im Vertrauen auf das, was ich dir als Erbe mitgebe. Du bist mein Kind und der Erbe all meines Seins. Du bist mein Kind, in dir lebe ich, denn ich habe dir meinen Lebensgeist geschenkt. Du bist mein Kind und dir trage ich auf, meinen Lebensgeist liebevoll weiterzugeben.
Du bist mein Kind, mein eigen Fleisch und Blut, und ich trage dir auf zu lieben wie ich dich liebe. Lass deinen Geschwistern ihre Freiheit, auch wenn es dir schwerfällt. Aber höre nie auf, sie zu lieben. Liebe sie und habe immer eine offene Herzenstür für sie. Schlage nie eine Türe auf immer und ewig zu, denn das ist wider meinen göttlichen Geist. Liebe sie selbst dann, wenn es dir angesichts ihres Tuns fast das Herz zerreißt. Liebe sie, gib ein Letztes für sie und wenn selbst das nicht genügt, dann bitte "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!".
Mein Kind, du und auch all deine Geschwister können nur nach ihrem Wissen handeln und ich verspreche euch allen, ich werde euch richten am letzten aller Tage. Ich werde euch in Ordnung bringen. Ihr könnt irren, aber ihr könnt nicht ewig irren. Denn eines Tages werde ich für euch alle klar erkennbar sein, ihr werdet mich erkennen wie ein junges Mädchen ihren Bräutigam erkennt. Wir werden ineinander liebenden Blicks verschwimmen und vollkommen eins sein. Denn meine Liebe zu euch ist so groß, dass ich für euch alles hingebe.
Geh nun und trage diese Worte in deinem Herzen.

 

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