Mariabuchen

 
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(nach „Novo millennio ineunte“ von Papst Johannes Paul II

 

 

1. Der als König herrscht

 

Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes des Vaters. (Phil 2, 8-11)

 

Auf ihrem Weg in die Zukunft schaut die Kirche auf das Antlitz des auferstandenen Christus. Von ihm erhofft sie Hilfe angesichts der großen Herausforderungen: drohender ökologischer Zusammenbruch, Bedrohung des Friedens, Verachtung der menschlichen Grundrechte, Kultur des Todes. Der Sieger über Sünde und Tod ist der Herr auch des neuen Jahrtausends. (vgl. NMI,

Nr. 28 u.51)

 

 

2. Der in seiner Kirche lebt und wirkt

 

"Jesus sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern. Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. (Mt 28, 18-20)

 

Wie ein Echo der Sendungsworte Jesu klingt die Botschaft des Papstes: "Gehen wir voll Hoffnung voran! Ein neues Jahrtausend liegt vor der Kirche wie ein weiter Ozean, auf den es hinauszufahren gilt. Dabei zählen wir auf die Hilfe Jesu Christi. Der Sohn Gottes, der aus Liebe zum Menschen vor zweitausend Jahren Mensch wurde, vollbringt auch heute sein Werk. Wir brauchen aufmerksame Augen, um es zu sehen, und vor allem ein großes Herz, um selber seine Werkzeuge zu werden." (vgl. NMI, Nr. 58)

 

 

3. Der wiederkommen wird in Herrlichkeit

 

"Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit", so betet die Kirche in jeder Eucharistiefeier.

 

"Die Wahrheit von der Auferstehung Christi ist das Ur-Ereignis, auf dem der christliche Glaube beruht." Wenn die Kirche jeden Sonntag Ostern feiert, betont sie "die tragende Achse der Geschichte". Und "sie weist auf den letzten Tag voraus, an dem der glorreiche Christus wiederkommen wird. Wir wissen zwar nicht, welche Geschehnisse uns das eben beginnende Jahrtausend bescheren wird; doch wir haben die Gewißheit, dass es fest in den Händen Christi liegen wird, der "König der Könige und Herr der Herren" ist. (vgl. NMI, Nr. 35)

 

 

4. Der richten wird die Lebenden und die Toten

 

"Der König wird ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan." (Mt 25,40)

 

In den Armen ist Christus in besonderer Weise gegenwärtig. Die Welt beginnt das neue Jahrtausend mit einer besonderen Last: dem Widerspruch zwischen dem wirtschaftlichen, kulturellen und technologischen Wachstum einer Minderheit und dem schreienden Elend einer großen Mehrheit. Neue Formen der Armut gibt es auch in den reichen Ländern: Verzweiflung, Drogensucht, Verlassenheit im Alter oder bei Krankheit, Ausgrenzung, und soziale Diskriminierung. Eine neue "Phantasie der Liebe" ist gefordert. Der Herr wird uns, wie das Evangelium klar bezeugt, nach den Werken der Barmherzigkeit richten. (vgl. NMI Nr. 49 und 50)

 

 

5. Der alles vollenden wird

 

Jesus Christus spricht: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen." (Joh 15, 5)

 

Es gibt eine große Versuchung, die unseren Weg und unser Wirken als Christen gefährdet: zu glauben, dass Ergebnisse und Erfolge von unserem Machen und Planen abhängen. Wir sollen uns zwar mit all unseren Fähigkeiten einsetzen. Aber wir müssen mit dem rechnen, was Gott auf seine Art selber tut. Das nennen wir "Gnade", und die hat den Vorrang. Sie kommt all unserem Mühen zuvor; sie begleitet und vollendet alles. Wer dagegen alles selbst "machen" will, wird scheitern und die Frustration vorausprogrammieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ohne Christus nichts vollbringen können. Legen wir all unseren guten Willen, ja auch unsere Bruchstücke in seine Hände. Die Zukunft gehört nichr den Machern und Planern. Sie gehört Christus, der alles vollenden wird. (vgl. NMI, Nr. 38)

 

 

Pfarrer Josef Treutlein

 

 

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