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Zeittafel Mariabuchen im Wandel der Zeit | ![]() |

1395-1726
1395
Auffindung des Gnadenbildes
Der älteste Hinweis auf den Bau einer kleinen Kapelle an der Stelle, an der die Buche stand, ist der Stein mit der Innschrift "1406 I.S.M. (Inventio Sanctea Mariae) - Auffindung der heiligen Maria". In einem Ablassbrief ist zu lesen, das man die Kapelle an dem Ort, den man allgemein "zu der Buchen" nennt, "herrlich zu gerichtet zu werden". Danach wurde die Kapelle ausgebaut, ausgeschmückt und vergrößert und vom Weihbischof Johannes Hutter 1461 eingeweiht. 1613Die Wallfahrt zu der "wunderthätigen Maria zu Buchen" muss sehr erblüht sein, dennn der Fürstbischof Julius Echter befahl, die Wallfahrtskapelle durch Anbau eines Chores zu erweitern und zu renovieren und den Kirchenraum mit drei Altären und Bildern auszustatten. 1690Nach den Wirren des 30jährigen Krieges hatten Hungersnöte und Pest-Epedemien nahezu die Hälfte der Bevölkerung dahingerafft. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften suchten Trost und Hilfe im Gebet. Die Kapelle war zu klein und musste dringend renoviert werden. Der Abt vom Kloster Neustadt Bernard Hölein riet zu einem Neubau, um alle Gläubigen aufnehmen zu können. 1692Der Hang wurde abgetragen, der Platz hergerichtet und mit dem Kirchenneubau begonnen. Die Wallfahrtskirche in ihrer jetzigen Form wurde 1701 von Weihbischof Stefan Weinberger eingeweiht. 1725Zu diesem Zeitpunkt fehlte noch die gesamte Innenausstattung der Kirche. Man verwendete zunächst die Ausstattung von der alten Kapelle. So konnte die Kirche nach und nach erneuert werden. Nach fast einem Vierteljahrhundert scheint die Wallfahrtskirche innen und außen vollkommen fertig gestellt und eingerichtet gewesen zu sein. 1726
Bis jetzt wurde Mariabuchen seelsorgerisch von der Pfarrei Steinfeld versorgt. An Festtagen kamen Patres aus dem Kloster Neustadt und den Kapuzinerklöstern aus Lohr und Karlstadt hinzu.
Viele Votivtafeln geben Zeugnis von Gebetserhörungen und Heilungen. Vor allem im 17./18. und 19. Jahrhundert wurden diese bei Wallfahrten dargebracht. Die älteste Votivtafel stammt aus dem Jahre 1701. Bis in unsere Zeit zeigen Gläubige mit diesen äußeren Zeichen ihren Dank an die Gottesmutter. Im Jahre 1741 fertigte der baukundige Bruder Aegidius den Grundriss des neuen Klosters nach den damaligen in den Konstitutionen festgesetzten Regeln. Hierin war festgelegt: - kein Eigentum an den Klöstern zu erwerben- die Lage der Klöster - Die Aufforderung "nach der Armut, aber sauber zu bauen". |
![]() Ein frommer Schäfer hatte neben dem Weg von Lohr nach Karlstadt einen Platz gefunden, der es ihm sehr angetan hatte. In der Abgeschiedenheit des Waldes, im Schatten der Buchen, fühlte er sich seinem Schöpfer besonders nahe. Er schnitzte ein kleines Bild der schmerzhaften Mutter Gottes mit ihrem Sohn auf dem Schoß, stellte es in die Asthöhle einer alten Buche, wo es im Laufe der Jahre einwuchs und in Vergessenheit geriet.Irgendwann nach Jahrzehnten wurde es von einem Mann wieder entdeckt, der an der Buche nicht vorüber gehen konnte, weil ihn eine unerklärliche Anziehungskraft daran hinderte. Er nahm seinen Dolch und stach in die Buche. Da hörte er eine klagende Stimme dreimal "oh weh" rufen. Der zurückgezogene Dolch sei an der Spitze blutig gewesen. Daraufhin habe man die Buche gefällt und im Inneren des Baumes das Gnadenbild gefunden, das am Rücken einen blutigen Stich hatte.
Das Erlebnis veränderte das ganze Leben dieses Mannes. Als Einsiedler ließ er sich unter der Buche nieder, lebte von nun an in der Abgeschiedenheit des Waldes und machte die kleine Mutergottes Statue zu seinem Heiligtum. Das Waldheiligtum blieb auch den Bewohnern der umliegenden Dörfer nicht verborgen. Und bald kamen sie zur Maria in der Buche, hielten auf ihrem Weg inne, um zu beten und vertrauten der Mutter Gottes ihre Sorgen und Nöte an. "Und Maria hat geholfen"
Man erzählt von Gebetserhörungen und auch Wunderheilungen. Zur Zeit der Pest -so heißt es - gingen von der "Maria in der Buche" heilende Kräfte aus.
"Mariabuchen"
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Ansicht der Wallfahrtskirche und des Klosters vom Buchental aus
1849-1882 1849 Wiedereinzug der Kapuziner
Da es dem Orden an Nachwuchs mangelte konnten die Kapuziner erst 1849 in ihr altes Kloster einziehen und neu beginnen.
1882 Renovierung des Gnadenbildes Durch Matthias Schiestl und seinem Schwiegersohn Stock. 1936-1964 1936 Der Kapuzinerpater Fidelis wurde wegen sogenannten Kanzelmissbrauchs (Äußerungen gegenüber der politischen Ideologie) zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Diese Strafe musste er im Gefängnis in Aschaffenburg absitzen. 1947Neubeginn der Wallfahrten Die im Krieg eingestellten Wallfahrten wurden wieder aufgenommen. Der Dank für das Überleben sowie der Aufbruchsgeist lassen die Wallfahrten neu aufleben. 1962-1964Die Bewirtung der Gaststätte reichte für die vielen Wallfahrer nicht aus und Fremdenzimmer wurden benötigt. Die erforderte den Abbruch der alten "Buchenschänke" und den Neubau der "Waldrast"
Die Klostergaststätte Waldrast um 1950
1965-1994
1965 Errichtung des Freialtars Die Renovierungsbedürftigkeit des alten Freialtars sowie das neue architektonische Gesicht des Gasthofes "Waldrast" erforderten eine neue angemessene Gestaltung des Freialtars. 1969Gründung des Wallfahrtswerkes In den 60er Jahren geriet Mariabuchen in eine Existenzkrise. Wegen unzulänglicher Wohnverhältnisse im alten Kloster wollten die Kapuziner nach 250jähriger Tätigkeit die Wallfahrtsstätte verlassen. Um den Wallfahrtsort zu erhalten und ihn aus seiner schwierigen Situation zu führen, wurde das Wallfahrtswerk Mariabuchen zum Fest Maria Verkündigung am 25. März 1969 gegründet. Aus der Satzung: "Zweck und Ziel des Vereins ist die Erhaltung und Förderung der Wallfahrt und des Wallfahrtsortes Mariabuchen . . ."
1971 - 1972 Abbruch und Neubau des Klosters Der Zustand des alten Klosters war renovierungsbedürftig. Man entschied sich für den Abbruch mit anschließendem Neubau.
1972 Einweihung des neuen Klosters Am 6. Mai 1972 wurde die neue Klosteranlage durch Weihbischof Josef Stangl feierlich eingeweiht.
1994 Renovierung der Wallfahrtskirche Um beim anstehenden Jubiläum die Wallfahrtskirche in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wurde der Innenraum der Kirche renoviert. 1995 - 20031995 600 Jahre Mariabuchen 1995 wurde das Jubiläum "600 Jahre Wallfahrt in Mariabuchen" begangen. Ein Jahr mit vielen Höhepunkten.
In der neu renovierten Wallfahrtskirche weihte am 2. April Weihbischof Helmut Bauer die neue Orgel. Diese wurde von der Werkstatt Hoffmann aus Ostheim in der Rhön gebaut.
2002 Weggang der Kapuziner und Neuanfang der Franziskaner-Minoriten aus Polen
276 Jahre wirkten die Kapuziner in Mariabuchen. Und Mariabuchen ohne die Kapuziner konnten sich die Menschen nicht vorstellen.
Dennoch musste man es im Jahre 2002 zur Kenntnis nehmen, dass die Kapuziner wegen Nachwuchsmangel den Wallfahrtsort im September verlassen werden.
2003 Offizieller Beginn der Seelsorge durch die Franziskaner-Minoriten im Mai 2003.
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Gott möge den Ort
und seine Bewohner die Wallfahrer und Besucher segnen und beschützen ! |