Portal für Gebete und Texte |
zurück
Die Frage nach dem Warum
Die Frage nach dem Warum, das Aussprechen der Warum-Frage, wie wir es stets tun darf sein und muß sogar sein, denn wir würden sonst einen Teil unseres Selbst, unseres Mensch-Seins unterdrücken und vergewaltigen. Die Gefahr besteht aber, daß wir bei dieser Frage stehenbleiben, uns damit quälen und sogar blockieren. Das Thematisieren der Frage nach Ursache und Grund des Leides hat tatsächlich Grenzen. Stellen wir die Frag deshalb ein klein wenig anders. Fragen wir nicht: Warum ist das alles geschehen? Sondern: Wozu ist das alles geschehen? Für was ist das wohl alles gut? Dahinter steht die Erfahrung, die wohl fast jeder schon einmal gamacht hat. Heut stehe ich vor einem Leid, einem vermeintlichen Schicksalsschlag, vor einem Scherbenhaufen und sehe alle meine Pläne durchkreuzt. Ich vermag keinen Sinn darin zu sehen. Und irgendwann, nach Tagen oder Wochen, Monaten oder vielleicht erst nach vielen Jahren darf ich dann erkennen, daß aus diesem damaligen großen Leid schönes und Gutes neues und reiches für mich selbst gewachsen ist. Bei weitem nicht immer, aber manchmal doch wird uns so ein Erkennen geschenkt. Doch da wo wir statt warum wozu fragen, weitet sich unser Blick und wird frei für eine Zukunft. Das heißt nicht, daß alle Fragen, die uns bedrücken und schier verzweifeln lassen, gleich und eindeutig beantwortet werden. Aber wir geben den positiven Kräften in uns Raum. Wir wecken sie, pflegen sie und verstärken sie. Als an einen guten Gott Glaubende dürfen wie ohnehin davon ausgehen, daß alles was uns geschieht, uns wirklich zum Besten dienen soll. Wenn also unsere eigenen Pläne durchkreuzt werden, nehmen wir diesen Ausdruck einmal wörtlich. Schauen wir aufs Kreuz Jesu, der uns in diesem Augenblick das Zeichen seines äußeren Scheiterns, sein Kreuz, als Zeichen für unser Leben neu anbieten will. Vertrauen wir und glauben fest, daß das Leid in unserem Lebern vielleicht auch eine Ursache hat, sicher aber einen Zweck verfolgt und ganz gewiß dem Grunde nach uns nur weiter in Gottes liebendes Herz ziehen will. O. M. > > > Zurück zum Anfang des Dokumentes |