Votivtafeln ein Zeichen erfahrener Hilfe der Gottesmutter von Mariabuchen |
Wie an allen Wallfahrtsorten hängt auch in Mariabuchen neben dem Gnadenaltar eine größere Zahl
gemalter Täfelchen und Bilder, die von Pilgern zum Dank für erhörte Gebete gebracht wurden.
Diese Votivtafeln wurden vor allem im 17., 18. und 19. Jahrhundert in großer Zahl bei allen
Wallfahrten mitgebracht. In Mariabuchen existiert davon nur mehr ein bescheidener Rest von
ca. 32 Bildern, wo von das älteste aus dem Jahr 1701 stammt. Vor allem bei der Kapellener-
weiterung von 1613 und dem Kirchenneubau von 1692 sollen die meisten als wertlose und primitive
Darstellungen beseitigt worden sein. Sicher sind auch die erhaltenen Reste, die meist aus dem
19. Jahrhundert stammen, keine Kunstwerke. Sie sind allerdings rührende Zeugnisse menschlicher
Hilfsbedürftigkeit und Heilserwartung.
Die oft primitiven, aber liebenswerten Darstellungen zeigen grundsätzlich unten die irdische
Misere, ein Krankenlager, einen Unfall, Schiffe in Seenot, erkranktes Vieh, brennende Häuser
oder gar plündernde Räuber.
Oben ist die himmlische Allmacht in Form des vermittelnden Gnadenbildes dargestellt.
Dazwischen knien die Bittsteller. Im Jahre 1777 hing ein unbekannter Offizier seinen kostbaren
Degen als Weihegeschenk in der Wallfahrtskirche auf. Die davon verständigten Räte von Würzburg
befahlen dem Steinfelder Pfarrer, den Säbel zu übersenden, wobei überlegt wurde, ob man die
wertvolle, offensichtlich verzierte Klinge nicht verkaufen und gegen eine billige austauschen
könne.
Wahrscheinlich wurde der Degen ganz konfisziert.
Die arme Bauernbevölkerung der näheren Umgebung besaß weder Schmuck noch die Fähigkeit,
Votivbilder zu malen. Sie brachte, was im heimischen Hof erzeugt wurde nach Mariabuchen,
um die Unterstützung der Gottesmutter zu erlangen oder für erwiesene Hilfe zu danken.
So tauchen in den Rechnungen vom Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts Einnahmen
für Lämmer, Eier, Getreide und Geflügel auf, die von den Bauern geopfert und zugunsten
der Wallfahrt verkauft wurden.
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Letzte Aktualisierung 23.03.2005
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