Liebe Mitglieder
und Freunde des Wallfahrtswerkes!
Voller Dank blicken wir zurück auf eine fast 300jährige Ära segenreichen Wirkens der
Kapuziner hier in Mariabuchen.Wegen fehlendem Nachwuchs haben sie sich aus der
Seelsorge am Wallfahrtsort zurückgezogen. Ihr Tun reichte bis weit in das fränkische
Umland hinein. Obwohl wir schon seit der Gründung des Wallfahrtswerkes damit
rechnen mussten, hatten wir bei jedem Provinzkapitel gebangt und immer wieder
gehofft, dass das, was jetzt eingetreten ist, nicht Wirklichkeit würde.
Unser Ehrenvorsitzender, Pater Arno Fahrenschon, wurde am 20. August verabschiedet.
Mit ihm begann der Abzug der Kapuziner aus Mariabuchen. Pater Josef Mittermaier,
der derzeitige Provinzial, führte bei der Verabschiedung unter anderem aus, dass
die Kapuziner keine bleibende Stätte in der Welt hätten, dennoch schmerzt es sehr,
wenn sie nicht mehr in Mariabuchen sind.Vor allem auch der Abschied von Pater Arno,
der über 44 Jahre hier war. In der Christmette am Heiligen Abend 1968 als er nach
10jähriger Abwesenheit wieder da war, lud er Freunde und mich ein, Ministrant in
Mariabuchen zu werden. In wichtigen Abschnitten meines Lebens war er wie bei so
vielen anderen auch geistlicher Wegbegleiter.
Seit dem Jahr 1726 betreuten die Patres und Brüder des Heiligen Franz von Assisi die
Gläubigen sowie die Besucher am Wallfahrtsort.Allen, die Hilfe bei der Mutter Gottes
suchten und ihre Sorgen nach Mariabuchen brachten,fanden stets ein offenes Ohr und
in schwierigen Situationen hilfreiche Seelsorger. Wenn jemand ein Gespräch suchte
oder Beistand brauchte, waren sie da.Die Schlangen vor den Beichtstühlen zeigten,dass
die Gläubigen vor allem beim Beichten gerne zu den Kapuzinern gingen.
Sowohl für den Frühaufsteher, wie auch für den, der gerne etwas länger liegen bleiben
wollte, hatten sie Sonntagsgottesdienste angeboten. Viele Familien kamen im Sommer
mit ihren Kindern zur Eucharistiefeier, weil er am Freialtar gefeiert wurde. Paare aus
nah und fern wurden von den Kapuzinern in Mariabuchen getraut und es war selbstverständlich,
dass die Jubiläumsgottesdienste auch mit den Kapuzinern gefeiert wurden.
Die Ordensmänner des Heiligen Franz waren viel mehr als nur Seelsorger in
Mariabuchen. Sie waren auch die Seelsorger der Gläubigen in den Rettersbacher und
Erlenbacher Höfen.Wenn es möglich war, hatten sie auch in den umliegenden Dörfern
ausgeholfen. Ebenso wurde die Franziskanische Gemeinschaft von ihnen betreut.
Unser Leitwort, das wir für das Jahr 2002 ausgewählt haben:„Im Umbruch christlicher
Wertanschauungen, zeige dass Du Mutter bist, wo die Not am größten ist“ passt auch
für den schmerzlichen Verlust der Kapuziner am Gnadenort. Auch wenn die Patres
Mariabuchen verlassen haben, bleibt doch das Wallfahrtswerk, das Lebenswerk von
Pater Arno.Weit vorausschauend hat er es gegründet und seinem Weitblick verdanken
wir sehr viel, u.a. auch dass an jedem ersten Mittwoch im Monat der Gottesdienst in
der Wallfahrtskirche für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder gefeiert wird. In
seinem Sinne wollen wir weiter für Mariabuchen tätig sein.
Zum Abschied sage ich den Kapuzinern ein herzliches Vergelt’s Gott für ihr langes und
segensreiches Wirken hier in Mariabuchen. Besonders möchte ich Pater Arno für seine
jahrzehntelange geistliche Begleitung in dieses Vergelt’s Gott einschließen. Möge der
Allmächtige Gott all das Gute, dass sie uns getan haben, tausendfach vergelten. Auch
die Mutter Gottes möge weiterhin den Kapuzinern nahe sein. Bitten wir mit ihr, dass
ihr Sohn den Kapuzinern Nachwuchs schenkt.
Mariabuchen im Oktober 2002
Ihr
Rémi Rausch,Diakon
1. Vorsitzender
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Letzte Aktualisierung 14.10.2002
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