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 im Paulusjahr 2008

Überlegungen zum Paulus-Gedenkjahr 2008/2009

Papst Benedikt XVI. hat bereits im vergangen Jahr ein Paulus-Gedenkjahr angekündigt, das zum 2000sten Geburtstag des Apostelfürsten vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 begangen werden soll.

Wer war dieser Paulus?

Er wurde vor 2000 Jahren in Tarsus in der heutigen Türkei geboren, war Zeltmacher von Beruf und wuchs in einer hellenistisch geprägten Umgebung in Kleinasien auf. In der Bibel begegnet uns sein Name erstmals bei der Steinigung des Stephanus. Er tat sich nämlich als gebildeter Pharisäer durch seinen unerbittlichen Kampf gegen die Anhänger des "Neuen Weges" hervor, wie die junge Kirche damals hieß. Ich bin davon überzeugt, dass er sich damals von einer heiligen Sache in Dienst genommen fühlte und die jünger Jesu in der ehrlichen Absicht verfolgte, die Lehre des Judentums rein zu erhalten . Jesus hatte er zu dessen irdischer Zeit nie persönlich gekannt. Umso verwunderlicher erscheint es dann, dass er dennoch Apostel genannt wird und sogar den Ehrentitel Völkerapostel trägt.

 

Der Grund liegt wohl darin, dass er eine einzigartige Bekehrung erlebt hat. Auf dem Weg nach Damaskus, wo er mit Vollmacht des Hohenpriesters die Christengemeinde verhaften sollte, offenbarte sich Jesus ihm selbst unmittelbar. (Nebenbei: Dazu war gar keine Vermittlung durch die Apostel notwendig.) Diese Erfahrung blieb für ihn stets unverrückbar, absolut und unwiderruflich. Ab diesem Zeitpunkt fühlte er sich stets getrieben und gedrängt, diese Erfahrung allen Menschen weiterzugeben. Dabei sah er seine eigene Kraft und seine eigenen Möglichkeiten sehr realistisch und gering, ließ sich davon aber von seiner Mission in keiner Weise abhalten. Er achtete sich selbst gering, wusste aber um die Richtigkeit der erkannten Sendung. Deshalb konnte er sehr selbstbewusst sowohl nach innen auftreten, beispielsweise beim ersten Konzil der Apostel, als auch nach außen auftreten und predigen wie bei seiner Predigt auf dem Areopag in Athen.

Möglicherweise seiner Herkunft aus einer "weltoffenen" Familie in der jüdischen Diaspora, sicher aber auch seinem Bekehrungserlebnis ist es zu verdanken, dass er über den "Tellerrand" seiner jüdischen Religionsgemeinschaft und des Kleinstaates am Rande der damaligen Welt hinausblicken konnte. Sein Eifer für das Evangelium und sein Bewusstsein,

1 Apg 7,58 2 Apg 9, 2, Gal 1, 13 -14 3 Apg 9,3 ff 4 1 Kor 9,16 - 17, 2 Kor 5,14

sich für das größte Gut auf Erden einzusetzen, haben dazu geführt, dass sich der jungen Kirche eine ganz neue Sicht auf die gesamte Welt eröffnet hat. Seither muss die Kirche Christi versuchen, ihrem universalen Auftrag für die ganze Menschheit gerecht zu werden.

Welche Bedeutung könnte Paulus für uns heute haben?

Jesus und seine Kirche gehen mich etwas an.
Wir sind von Jesus gerufen, so wie wir sind: als Hausfrau, als Metallarbeiter, als Lehrer, als Rentnerin, als Bankangestellter oder Krankenschwester. Nicht auf die Ausbildung, die rhetorischen Fähigkeiten, das Studium oder die kirchlichen Weihen kommt es für unseren Auftrag zur Evangelisierung der Welt an. Paulus war Zeltmacher und stolz darauf, während seiner Missionsreisen niemandem zur Last zu fallen. Er hatte auch keine theologische Ausbildung und war kein Professor. Aber er verkündete kraftvoll und unerschrocken das, was ihn erfüllte, denn "die Liebe Christi drängte ihn". Auch wir sind dazu aufgerufen, kraft unserer Taufe und unserer Firmung Jesus zu verkündigen als den Heiland und Retter für alle Menschen. Was hindert uns denn eigentlich daran?

Bescheid wissen

Paulus kam "nicht auf der Brotsuppe daher geschwommen". Er wusste sehr genau, was er tat und sagte. Er konnte sowohl den Juden in Damaskus beweisen, dass Jesus der Messias ist, als auch den Philosophen in Athen darlegen, dass Jesus der "unbekannte Gott" ist, der über und vor allen Göttern ihrer Vorstellung steht. Deshalb sollen auch wir uns um fundiertes Glaubenswissen bemühen. Es genügt nicht, nur fromme Zeremonien zu vollziehen (bzw. vollziehen zu lassen). Wir müssen heutzutage auch begründen können, was wir glauben. Darin kann uns Paulus ein ausgezeichnetes Vorbild sein. Er trat in einer vollkommen andersgläubigen Umgebung auf und hatte keine Scheu, die Frohe Botschaft mit allen ihren Unbequemlichkeiten und Konsequenzen für den Lebensstil zu benennen. Inzwischen leben auch wir im angeblich so christlich geprägten Abendland in einer Umgebung, die sehr an die Situation Athens zur Zeit Paulus erinnert. Alle Religionen und Weltanschauungen stehen in unserer pluralistischen Gesellschaft gleichwertig nebeneinander und wir müssen uns als Christen schon dem Vergleich stellen mit dem ganzen Bauchladen der Anschauungen, die uns täglich angeboten werden. Da heißt es, genau zu wissen, was man tut und warum.

Sich bekehren lassen

Paulus wurde von Jesus auf seiner Reise nach Damaskus so stark berührt, dass es ihn glatt umhaute und er drei Tage nichts mehr sehen, essen und trinken konnte . Und er war danach buchstäblich umgedreht und blieb es bis zu seinem Martyrium in Rom. In allen Fasern seiner Existenz hing er ab diesem Zeitpunkt an Jesus und alles andere war von da ab zweitrangig. Da gab es auch keine Unsicherheit und keinen Zweifel mehr über das, was nun richtig oder falsch war. Denn er hatte IHN erkennen dürfen. Nur so konnte er z. B. die Kirche aus ihren Anfängen als ein besonderer Weg im Judentum (teilweise sogar gegen den Willen der anderen jünger) kraftvoll hinaus in vollkommen andere Gesellschaften hinein führen. Gerade dort konnte sie dann wachsen und fruchtbar werden.

5 2 Kor 11, 1- 12,13 6 Apg 15, 1- 35 7 Apg 17,22 - 34 8 1 Kor 2 9 Apg. 28, 28, Röm 1,14, Eph 3,8 - 9

Solch eine Bekehrung ist letzten Endes immer ein Geschenk des Hl. Geistes. Und dennoch ist sie notwendige Voraussetzung für die apostolische Fruchtbarkeit. Leiden nicht viele unserer Bemühungen gerade in der Verkündigung daran, dass wir zwar alle anderen bekehren möchten, für uns selbst aber diese Notwendigkeit gar nicht sehen. Welche Arroganz! Darum wünsche ich uns allen in der Begleitung des Völkerapostels Paulus einmal im Leben ein echtes Damaskuserlebnis. Das wäre doch die schönste Frucht dieses Gedenkjahres.

Interessieren Sie sich für diesen faszinierenden Mann? Lesen Sie selbst weiter in der Heiligen Schrift, z. B. in der Apostelgeschichte und in seinen Briefen im Neuen Testament!

Otto Mergler

Geistliches zum Paulusjahr

Röm 13,11: "Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher... "

Ausgeschlafene Christen braucht unsere Zeit.
Menschen, die ohne falsche Scheu,
aber auch ohne irrige Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit das leben, was sie glauben.
Glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen für die Frohe Botschaft Jesu.
Menschen, die ihr Christsein leben
in aller Lebensfreude wie auch in allem Lebensleid.
Leben in Fülle, wie es unser Bischof gerne betont,
ist uns und unseren Mitmenschen verheißen.
Es im christlichen Glauben zu leben, zu gestalten,
zu teilen, das kann ein wirklich Heil bringender Vorsatz
für dieses Paulus Jahr 2008 sein.

Manfred Müller

Was hat der Heilige Paulus mit Mariabuchen zu tun?

Für mich eigentlich ganz viel. Ich denke an unsere Schönstatt-Jugendgruppe aus den 70-er Jahren in Sendelbach. Wir nannten uns Gruppe "St. Paulus". Dahinter stand der Gedanke an den Völkerapostel, der uns inspiriert hatte. Als jugendliche waren wir fasziniert von seinem Einsatz für das Evangelium, dass er sich nicht geschont hat, dass er gereist ist, keine Auseinandersetzung mit den Etablierten der Religion und des Staates gescheut hat. Das hat uns jugendlichen Respekt eingeflößt und unsere Ideen sprudeln lassen. Wir wollen auch etwas aus unserem Leben machen, wir wollen uns für das Evangelium einsetzen, wollen furchtlose Männer sein, die sich für Christus einsetzen - in ihrem Beruf, in der Kirche und in der Welt. Ob das so gelungen ist, das mag der liebe Gott entscheiden.

Nun aber zu meiner Frage: Was hat der Heilige Paulus mit Mariabuchen zu tun?

In der Zeit, in der unsere Gruppe aktiv war, das war von 1971 bis 1975, war für uns Mariabuchen immer ein zentraler Ort: Nachtwallfahrten haben wir dorthin unternommen und gar mancher von uns ist allein oder mit anderen aus der Gruppe immer wieder nach Mariabuchen gepilgert, um mit der Gottesmutter persönliche Probleme oder anstehende Fragen der Berufsentscheidung zu klären. Mariabuchen war und ist so etwas wie eine geistliche Heimat für uns geworden und für die meisten von uns auch geblieben. Jugendliche brauchen Ideale, jugendliche brauchen Vorbilder und jugendliche brauchen auch eine Heimat, eine Anlaufstation, einen Ort, um zu sich kommen zu können. Mariabuchen ist ein solcher Ort für uns gewesen.

Hatte der Heilige Paulus eigentlich auch einen solchen Ort? Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, Tarsus, den Geburtsort des Heiligen Paulus in der südlichen Türkei, zu besuchen. Ich kann mir vorstellen, dass für ihn die heimatliche Synagoge ein solcher Ort war. Dort war er wohl zum ersten Mal mit der Tora in Kontakt gekommen. Später zog er nach Jerusalem, wo er zu Füßen des berühmten Lehrers Gamaliel ausgebildet wurde. Dort in Jerusalem wird für ihn der Tempel der Ort gewesen sein, in dem er sich immer wieder eingefunden hat, um über die Tora zu hören und wohl selber auch dem Jahwe-Gott Israels seine Bereitschaft zu versichern, dem Gesetz Gottes treu zu dienen. Nach seiner Bekehrung hat sich Paulus zunächst einmal für drei Jahre in die Einsamkeit zurückgezogen - vielleicht auch in ein einsames Tal wie bei uns in Mariabuchen, danach hat er in den Synagogen und im Tempel gelehrt. Paulus wusste, wohin er gehörte und hat immer wieder die Heiligen Orte aufgesucht, um dort zu beten und sein Leben neu auszurichten. So wie unsere Paulus-Gruppe es in Mariabuchen getan hat. Von daher glaube ich, dass Mariabuchen ganz viel mit dem Heiligen Paulus zu tun hat. Es ist unser Heiligtum, an dem wir zusammen mit der Gottesmutter zu Christus kommen können. "In IHM leben wir, bewegen wir uns und sind wir" (Apg 17,28), wie es der Heilige auf dem Athener Marktplatz sagt. Brauchen wir nicht auch ein solches Heiligtum, um unser Leben formen zu lassen, wie Paulus den Tempel und die Synagoge gebraucht hat, um zum Völkerapostel zu können? Ich bin froh über die vielen Erfahrungen, die ich und unsere Paulus-Gruppe in Mariabuchen machen durften. Ich wünsche vielen Menschen hier die gleiche Erfahrung der Beheimatung, der Neuausrichtung und der Freude, das Evangelium im Alltag zu leben.

Franz Kraft, Pfarrer in Karlstein

Da begegnet Saulus dem Auferstandenen (Apg 9).

Ohne vorherige Ankündigung - völlig überraschend. Da fällt er in eine dreitägige Dunkelheit. Der alte Saulus stirbt und er erlebt nach der dreitägigen "Grabesruhe" - wie Jesus - seine Auferstehung. Nach drei Tagen Blindheit fällt es wie "Schuppen von seinen Augen", er blickt durch und lässt sich taufen. Der alte Saulus ist gestorben, aber der neue Paulus kommt wieder zu Kräften (Apg 9,18-20). Und er ist sich seiner Sache sicher, sehr sicher. Mit dieser Glaubensgewissheit tritt er auf und predigt, was auch er, der Jesus persönlich nicht begegnet ist, "empfangen" hat (vgl. 1 Kor, 15,3 ff). Die Triebfeder seiner Theologie ist nicht die ängstliche Bewahrung des Alten, sondern mit dem Segel des Heiligen Geistes der Mut zum Aufbruch zu neuen Ufern. Er tritt dem Kephas (= Petrus) "offen entgegen" (Gal 2,11). Auf dem Apostelkonzil in Jerusalem legt er sich mit den damaligen "Kirchenoberen", den Aposteln an und setzt durch, dass Heiden nicht erst Juden werden müssen, bevor sie getauft werden (Apg 15, 1-5; Gal 2, 1-10). Diesem Paulus, dem "Vöker-Apostel" (Völker = Heiden, im Gegensatz zum "Volk Gottes Israel") haben wir es damit zu verdanken, dass auch wir "heidnische Germanen" Christen werden konnten. Aus judenchristlicher Mission wird Weltmission. Die Erfahrung des Auferstandenen gibt ihm die absolute Glaubensgewissheit. So können ihm Gefängnis, Folter oder Tod nicht verunsichern.

So wird das Paulus-Jahr zu einer Anfrage an mich:

Wie habe ich den Auferstandenen erfahren, hat mich diese Erfahrung auch "neu" werden lassen und wie steht es mit meiner persönlichen Glaubensgewissheit, die mich sicher sein lässt und mir die Angst nimmt, mich vor anderen zu bekennen?

Georg Cura

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Letzte Aktualisierung 20.03.2008
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